Stadt Klagenfurt gedenkt den Opfern der Novemberpogrome 1938

 

13.11.2022

Mit einer Gedenkveranstaltung in der Platzgasse wurde am Wochenende den Opfern der Novemberpogrome – bzw. der Reichskristallnacht – gedacht. Bürgermeister Christian Scheider sowie Mitglieder des Stadtsenats und Gemeinderats nahmen an der Gedenkveranstaltung teil.

Brennende Synagogen, zerstörte Geschäfte und Wohnungen: In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden 30.000 Juden verhaftet und viele in den Tod getrieben. Die Stadt Klagenfurt hat am Wochenende den Opfern der Novemberpogrome, den menschenverachtenden, vom Nazi-Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen Juden in Deutschland und Österreich gedacht.

„An Tagen wie heute, ist es wichtig, für einige Augenblicke in sich zu gehen, um nachzudenken. Erinnerung darf nie zur Routine, nie zur Selbstverständlichkeit werden. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen, aber sie darf auch unter keinen Umständen vergessen werden. Als Landeshauptstadt werden wir keine Kraftanstrengung auslassen um zu verhindern, dass es jemals wieder zu Verbrechen gegen die Menschheit kommt.“
Bürgermeister Christian Scheider

Bei der von der Stadt Klagenfurt initiierten Gedenkveranstaltung in der Platzgasse erinnerte Dr. Nadja Danglmaier in ihrer Rede an „Das einstige Bethaus in der Platzgasse als Zentrum des jüdischen Kulturlebens“, Paul Gulda erinnerte mit bewegenden Worten an dieses dunkle Kapitel der Geschichte und zeichnete gemeinsam mit der israelischen Vokalistin Shira Karmon für die musikalische Gestaltung der Genkversanstaltung verantwortlich.

Am Vorabend der Gedenkveranstaltung gaben Shira Karmon und Paul Gulda im Barocksaal des Stifts Viktring ein Konzert mit dem Titel „Pieces of Hope, Hope for Peace“, mit dem sie für Frieden in der Welt eintreten.

 

Quelle: https://www.klagenfurt.at/stadtverwaltung/presse-newsroom/pressemitteilungen/news-detailseite/stadt-klagenfurt-gedenkt-den-opfern-der-novemberpogrome-1938

Rede von Paul Gulda am 13.11.2023 (PDF)

Ehrenzeichen des Landes NÖ

Von einer schönen und guten Tradition in Niederösterreich, für besondere Leistungen mit Ehrenzeichen Dank zu sagen, sprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Dienstag in St. Pölten, wo sie an sieben Künstlerinnen und Künstler Ehrenzeichen überreichte. Johannes Meissl, Vizerektor der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, und der Regisseur und Drehbuchautor Wolfgang Murnberger erhielten aus ihren Händen das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich, der Pianist, Komponist und Musikpädagoge Roland Batik, die Schriftstellerin Zdenka Becker, der Pianist, Komponist und Dirigent Paul Gulda

, der Pianist, Organist, Dirigent und Festivalleiter Robert Lehrbaumer sowie die Schriftstellerin und Journalistin Eva Rossmann das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich. „Diese sieben Persönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Erfolgsgeschichten sind tolle Vorbilder und Inspirationsquellen. Die Ehrenzeichen für sie sprechen von Wertschätzung, Respekt und Dankbarkeit und stehen für das Hervorheben außergewöhnlicher Leistungen und das Sichtbarmachen ihrer Verdienste“, betonte dabei die Landeshauptfrau. „Kunst und Kultur haben in den letzten Jahrzehnten stets einen hohen Stellenwert für die Entwicklung des Landes gehabt. Sie prägen den Alltag der Menschen und sind dank der vielen Kulturschaffenden und einer entsprechenden Infrastruktur in allen Regionen des Landes spür- und fühlbar“, sagte Mikl-Leitner und bedankte sich bei dieser Gelegenheit für das Durchhalten in den letzten zwei Jahren, als der Kontakt mit dem Publikum nur bruchstückhaft möglich gewesen sei. „In dieser Zeit war es besonders wichtig, dass das Land den Künstlerinnen und Künstlern zur Seite gestanden ist und rasche und effiziente Maßnahmen gesetzt hat. Mit dem Ausbezahlen zugesagter Förderungen auch ohne Veranstaltungen, mit eigenen Stipendien und speziellen Beratungen haben wir es geschafft, die Pflanze Kultur am Leben zu erhalten. Jetzt blüht sie wieder in allen Ecken und Enden unseres Landes“, freute sich die Landeshauptfrau und verwies dabei insbesondere auf die Landesausstellung in Marchegg, die Schallaburg, das Musikfestival Grafenegg, das Viertelfestival, die Feste zum 100-Jahre-Jubiläum Niederösterreichs und nicht zuletzt die Theaterstätten wie Reichenau. Auch wenn derzeit alles vom Krieg in der Ukraine überschattet sei, der als dunkelste Stunde in der Geschichte Europas der letzten Jahrzehnte unsägliches Leid für viele Menschen und wirtschaftlich noch gar nicht abschätzbare Folgen bringe, sei es dennoch wichtig, sich der Kultur zu widmen, meinte Mikl-Leitner abschließend: „Sie verbindet die Völker und regt zur Diskussion an. Für uns in Niederösterreich, wo sich Weltoffenheit und Heimatverbundenheit ergänzen, ist sie eine unglaubliche Kraftquelle auf dem Weg nach vorne und quer durch alle Genres ein Mehrwert für alle“. Stellvertretend für alle Ausgezeichneten hob Johannes Meissl die Wertschätzung für die Künstlerinnen und Künstler sowie das tiefe Verständnis für die grundsätzliche Bedeutung von Kunst und Kultur in Niederösterreich hervor: „Niederösterreich ist ein besonders fruchtbarer Boden für Kunst und Kultur. Hier wird nicht nur auf die Vergangenheit gesetzt, sondern auch mit Weitblick auf die Gestaltung der Zukunft. Seit vielen Jahren um eine eigene kulturelle Identität bemüht, wurde in Niederösterreich eine moderne Kulturlandschaft geschaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Kulturschaffenden entspricht als auch unmittelbar auf die Menschen wirkt“.

https://www.noen.at/niederoesterreich/gesellschaft/verleihung-in-st-poelten-sieben-kuenstler-erhalten-ehrenzeichen-des-landes-noe-st-poelten-niederoesterreich-ehrenzeichen-verleihung-johanna-mikl-leitner-johannes-meissl-322107285

Mai, 2022

BVZ Eisenstadt – Herbstgold Kritik

„JUBEL UND ELEND“ legte gewissermassen das zerfetzte Fleisch des Ersten Weltkrieges offen. Ein verwobenes Geflecht aus Musik, Liedern und Texten, das einen erschauern und das „Niemals wieder Krieg“ ausschreien lässt.

Es bleibt nur, den Künstlern Paul Gulda, Agnes Palmisano, Michael Dangl, Jelena Poprzan, Paul Schuberth, Maria Fedotova und Margarethe Herbert für dieses gegen Kriege aufstehende Programm zu danken – hoffend, dass dieses noch oft gehört wird!

Quelle:

Dietmar Baurecht, BVZ Eisenstadt

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Süddeutsche: Spiel ohne Grenzen

Das Trio Tannur mit Paul Gulda begeistert bei „All that Jazz“

Von Reinhard Palmer, Starnberg

Friedrich Gulda war ein genialer Musiker, dem kaum ein anderer Pianist das Wasser reichen konnte. Als sein Sohn Pianist zu werden, und dann auch noch in seine Fußstapfen zu treten, wäre im Normalfall zum Scheitern verurteilt. Das es bei Paul Gulda dennoch funktioniert, liegt vordringlich daran, dass die musikalische Idee seines Vaters kein Dogma war, sondern vielmehr als Öffnung des musikalischen Begriffs verstanden werden muss.

Den ganzen Beitrag lesen sie hier: 

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/musik-spiel-ohne-grenzen-1.3795770

VN: Sprengen Grenzen und Genres – Agnes Palmisano und Paul Gulda

Auf Schloss Amberg ist am Montag Wienerlied Programm, dargeboten von zwei Künstlern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Sprengen Grenzen und Genres – Agnes Palmisano und Paul Gulda.

19:30 schloss amberg, feldkirch. „Die schöne Musi“ kommt mit einem prominenten Duo auf Schloss Amberg. Die Wienerin Agnes Palmisano ist mit ihrer Version des Wienerliedes schon rund um die Welt gereist, begleitet wird sie dabei vom bekannten Pianisten Paul Gulda, dem zweitältesten Sohn des berühmten Friedrich Gulda.

Auf den ersten Blick passt da überhaupt nichts zusammen. Hier die volksmusikalisch verwurzelte Sängerin Agnes Palmisano, dort der klassisch ausgebildete Konzert-Pianist Paul Gulda. Doch gerade aus der Begegnung dieser beiden „Urwiener“ entspinnt sich eine Grenzen und Genres sprengende Auseinandersetzung über die „Schöne Musi“.

Agnes Palmisano als führende Interpretin des „Wiener Dudler“, der im 19. Jahrhundert entstandenen Mischform von Jodler und Koloraturgesang und der „Wiener Musik“ im Grenzbereich zwischen Kunst und Unterhaltung. Frech und schlagfertig, einmal deftig, dann wieder tiefgründig, aber immer mit prickelndem Humor und eindrucksvoller Stimme. Paul Gulda, der bekannte Pianist, als begnadeter Wanderer zwischen verschiedenen musikalischen Welten, der mit Kreativität und Vielseitigkeit das Erbe seines Vaters Friedrich weiterträgt, sich nicht von starren Grenzen einengen lässt, sondern spielerisch heiter und leicht den genialen Widerpart abgibt.

Quelle: Vorarlberger Nachrichten, 22. 5. 2016

Reise zwischen Ost und West

17. Jänner 2016 Eine kontinuierliche Reise zwischen Ost und West ermöglicht die CD ‘Path of Love’ von Gramola, auf welcher der palästinensische Musiker Marwan Abado und der Wiener Pianist Paul Gulda ein Programm zwischen Bach und orientalischer Volksmusik spielen, Gulda auf dem Cembalo, Abado auf der Oud, der arabischen Laute, und er singt auch. Ein apartes Programm, musikalisch auf hohem Niveau und aufnahmetechnisch herausragend (Gramola 99105).  Remy Franck, www.pizzicato.lu

Paul Gulda: Haydn alla Zingarese

„Haydn alla Zingarese – Zingarese à la Haydn“: Mit diesem höchst erfolgreichen Projekt haben Paul Gulda und befreundete Roma-Künstler Musikgeschichte geschrieben. „Meine ersten Lehrer waren zwei Jazzer: Fritz Pauer und Roland Batik“, erzählt der vielseitige Pianist. „Mein Vater, Friedrich Gulda, hat mir unbedingte Hingabe an die Musik vermittelt, Leonid Brumberg mich die Grundlagen der russischen Schule gelehrt. Rudolf Serkin hat mir zuletzt wahre Güte und Unterstützung geschenkt. Die Summe daraus zu ziehen, womöglich darüber hinaus zu gehen und dies weiterzugeben, sehe ich als meine Aufgabe an.“ Genau das geschieht an diesem Abend, der alles andere als eine trockene musikhistorische Lektion darstellt, also nicht erforschen will, „was Haydn an ‚Zingarese‘-Musik gehört haben mag“, so Gulda: „Schließlich kann auch Haydns Musik heute nicht mit letzter Sicherheit ‚authentisch’ interpretiert werden. Vielmehr geht es um eine freundschaftliche Annäherung der beiden Stile und für mich als ‚klassischen‘ Musiker um ein Lernen der improvisatorischen Spielfreunde der Roma.“