„Haydn alla Zingarese – Zingarese à la Haydn“: Mit diesem höchst erfolgreichen Projekt haben Paul Gulda und befreundete Roma-Künstler Musikgeschichte geschrieben. „Meine ersten Lehrer waren zwei Jazzer: Fritz Pauer und Roland Batik“, erzählt der vielseitige Pianist. „Mein Vater, Friedrich Gulda, hat mir unbedingte Hingabe an die Musik vermittelt, Leonid Brumberg mich die Grundlagen der russischen Schule gelehrt. Rudolf Serkin hat mir zuletzt wahre Güte und Unterstützung geschenkt. Die Summe daraus zu ziehen, womöglich darüber hinaus zu gehen und dies weiterzugeben, sehe ich als meine Aufgabe an.“ Genau das geschieht an diesem Abend, der alles andere als eine trockene musikhistorische Lektion darstellt, also nicht erforschen will, „was Haydn an ‚Zingarese‘-Musik gehört haben mag“, so Gulda: „Schließlich kann auch Haydns Musik heute nicht mit letzter Sicherheit ‚authentisch’ interpretiert werden. Vielmehr geht es um eine freundschaftliche Annäherung der beiden Stile und für mich als ‚klassischen‘ Musiker um ein Lernen der improvisatorischen Spielfreunde der Roma.“